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Bericht 2016

Jubiläum: 15 Jahre Selbsthilfegruppe (SHG) Taubblinde Thüringen

 

Nach monatelangen Vorbereitungen wurde am Freitag, den 10. Juni 2016 in Erfurt in der Hans-Grundig-Straße im Hause des Landesverbandes der Gehörlosen gefeiert.

 

Zum Empfang waren schon viele der Gäste aus Thüringen, Berlin, Sachsen, Bayern, Hessen, Hamburg, Hannover, NRW und Osterreich gekommen. Die Vorsitzende des SHG Taubblinde Thüringen Irmtraud Sieland freut sich sehr, so viele Gäste und Freunde und Mitglieder begrüßen zu dürfen. Sie stimmte die Gäste mit einer Präsentation mit Bildern und Untertiteln über die 15-jährige Vereinsgeschichte auf die Jubiläumsfeier ein.

 

Die Thüringer Ministerin Dr. Heike Werner, von den Linken im Thüringer Landtag Karola Stange, von der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag Birgit Pelke, Bündnis 90/Die Grünen im Thüringer Landtag Babett Pfefferlein, der Beauftragter der Thüringer Landesregierung für Menschen mit Behinderungen Joachim Leibiger, von der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag Christoph Zippel, Wolfgang Zweigler, Behindertenbeauftragter Erfurt, Sabine Springer Vorstandsvertreterin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Taubblinden e.V., Dipl.-Soz. Päd. Gudrun Marklowski-Sieke, Ambulante Beratungsstelle für Taubblinde Potsdam, Erika Beyer, Vorsitzende der Landesverband der Gehörlosen Thüringen e.V., Irmgard Reichstein, Stiftung taubblind leben, Karlheinz Jacobs, Leiter Rehabilitation im DTW gGmbH Hannover, Vertreter für eine Frau (Achim Barth), Herrmann Gocht Haus Zwickau und Karin Tattenmusch, Vorsitzende des Gehörlosenvereins Mühlhausen überbrachten ihre herzlichen Grußworte.

 

Leidenschaftlich zeigte Irmtraud Sieland die dringenden Bedürfnisse taubblinder Menschen und trug ihre Forderungen zum brennenden Thema nach mehr gesellschaftliche Teilhabe und Förderung Taubblinder vor. Weitere Themen des Tages waren: Inklusion für Menschen, die von Taubblindheit betroffen sind: Alltag und Leben von Taubblinden, Kommunikationssituation, Schwerbehindertenausweis mit Merkzeichen „TBL“, Förderung und Ausbau der Assistenzausbildung und Verbesserung der Kommunikationsmöglichkeiten für Taubblinde, Teilhabegesetz für Taubblinde, Barrierefreiheit. Alle anwesenden Politikerinnen vom Thüringer Ministerium versprachen dazu einen Gesetzesentwurf mit Nachteilausgleich in Form von Einführung eines Taubblinden- und Gehörlosengeldes. Ebenso das Behindertengleichstellungsgesetzes zu novellieren und den Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention zu evaluieren.

 

Lothar Herz, taubblind, mit Kommunikationsassistent Thomas Schulz und Taubblindassistentin Johanna Einert gab mit seinem Vortrag „Wie fühlen Taubblinde – welche Barrieren gibt es?“ einen eindrucksvollen Einblick in das immer noch schwierige Leben Taubblinder.

 

Gerne besucht wurde die Hilfemittelausstellung auf der sich verschiedenen Firmen präsentierten. Ein Höhepunkt war die Trommelmusik um 14.00 Uhr. Stefan Melzer, Stefan Faidt und Andreas Schulze von der Erfurter Trommel-Gruppe Biotekkno Djemben trommelten einen ghanaischen Bass. Einen Luftballon mit beiden Händen fest an den Bauch gedrückt, ließ die Körper- und Sinnesgefühle das Trommelfeuer miterleben und eindringlich spürbar.

 

Wir haben uns geselliges Beisammensein und Erfahrungsaustausch unter Gleichgesinnten für Taubblinde schwierig und wichtig zugleich. Die Interessierten blickten zu mit Taubblindenbetroffene über Taktiler Gebärde, erfühlte Gebärden und über die Handflächen gezeichnetes und über Buchstabensystem über genannte Lorm-Zeichen. Bei Kaffee und Kuchen wurde angeregt miteinander geplaudert und durften natürlich diesen wunderschönen Nachmittag kulturell und kulinarisch genießen. Abschließend ging um 17.00 Uhr die Veranstaltung zu Ende.

 

Allen Mithelfern, in der Planung, in der Küche, im Ordnungsdienst, den großzügigen Spendern, Sponsoren und Förderern sagt Irmtraud Sieland einen besonderen Dank.


Was folgt auf so viel erlebte Solidarität? „Wir planen noch einmal eine Demonstration für mehr Förderung und werden kräftig auf die Pauke hauen“, so die Worte von Irmtraud Sieland.


Neujahrestreffen der SHG Taubblinde Thüringen in Erfurt

 

Am 06. Februar 2016 kamen 13 Personen und ein Gast zum Neujahres-treffen in den Beratungsraum in Erfurt. Dort genossen wir das Essen und die Getränke und freuten uns auf ein Wiedersehen. Es waren auch viele interessente und anregende Plauderstunden. Herr Peter Wencke als Vertreter des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Nordhausen in Thüringen begrüßte im Auftrag von Herr Joachim Leibiger, der nun Beauftragter der Thüringer Landesregierung für Menschen mit Behinderungen ist. Er wünschte außerdem einen guten Start und viel Erfolg für die SHG Taubblinde Thüringen.

 

Er gab kurze Informationen:

  • Schwerbehindertenausweis für den Behinderungsgrad ein Merkzeichen TBL
  • Nachteilausgleich für Taubblinde
  • Taubblindengeld
  • Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) der Teilhabe im gesellschaftlichen Leben für Taubblinde

Wir haben immer über das Thema: Einführung Merkzeichen „Taubblinde“ gesprochen. Warum?


Herr Leibiger hat mir einen Brief geschrieben:

  • Die Selbsthilfe hat das Merkzeichen 2007 erstmal gefördert.
  • Im November 2012 hat die ASMK einstimmig gefördert, dass ein Merkzeichen eingeführt werden soll.
  • Der aktuelle Koalitionsvertrag auf Bundesebene sieht vor, der besonderen Situation Taubblinder besser gerecht werden zu wollen.
  • Beim Verbandstag des DBSV im Mai 2014 in Berlin hat Staatssekretärin Lösekrug-Möller im Auftrag von der Sozialministerin Nahles zugesagt, dass ein Merkzeichen für Taubblinde eingeführt werden wird.
  • Bei einem Taubblindenkongress in Potsdam im September 2014 hat Herr Rombach von BMAS zugesichert, dass das Merkzeichen ab 2016 gelten wird.
  • In einem Brief an das DBSV hat dies Frau Lösekrug-Möller im Auftrag von Frau Nahles noch einmal bekräftigt.

Derzeit ist eine Ärztegruppe damit beauftragt, Grenzen für Taubblindheit zu erarbeiten, die für das Merkzeichen gelten sollen. Diese Gruppe hat seit einem Jahr nicht mehr getagt. Die Einführung des Merkzeichens ist somit im Moment nicht in Sicht. Es gibt einige Hinweise, mit der Bitte um Durchsetzung gegenüber dem Bund. Wir bitten um Geduldig!

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