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Bericht 2010

Bericht2010Taktiltreff

Taktiltreff am 7. April in Mühlhausen

 

Am 07. April, einem herrlichen Frühlingstag, fand unser Taktiltreff im Haus der Begegnungen in Mühlhausen statt.

 

Hier trafen wir uns zu einem Spielnachmittag. Familie Ruprecht hatte selbst ihr Blindenspiel mitgebracht, welches zum Gedächtnistraining anregt. Blindenspiele sind "Romme", Skat und UNO, Brettspiel "Mensch ärgere Dich nicht", Schachspiel und Spielwurf.

 

Herr Herz und Frau Müller kommunizieren mit "Braille". Eine hörende Frau übte mit Frau Sieland "Lormen".

 

Wir tranken gemeinsam Kaffee, aßen Kuchen und plauderten über den "Tag der offenen Tür" am 17. April 2010 in Leinefelde. Das Treffen in Erfurt wurde schon 2-mal verschoben. Der neue Termin wird im Juni oder September sein. Am 06. Oktober treffen wir uns wieder zum Taktiltreff und Spielnachmittag in Mühlhausen. Diese gemeinsamen Begegnungen helfen, Isolation zu verhindern.


Tag der offenen Tür

 

Am 17. April kamen viele Besucher auch Hörgeschädigte, Gehörlose, Taubblinde und Blinde zum Tag der offenen Tür in das neue Wohn- und Therapiezentrum in Leinefelde.

 

Uta Hübenthal, die Heimleiterin und Herr Renneke, Vorsitzender des Internationale Bildungs- und Sozialwerks e.V. begrüßten alle und gaben eine kurze Information. Herr Rogge, Vorsitzender des katholischen Gehörlosenvereins Eichsfeldia hielt eine kurze Ansprache.

 

Wohn- und Therapiezentrum für hörsehbehinderte und taubblinde Menschen "Haus am Lunepark".

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Der Gebärdenchor Eichsfeld und die Kindergartengruppe gaben eine musikalische Einlage. Die Führung ging durch alle Räume des modernen Hauses am Lunapark. Das Wohn- und Therapiezentrum ist barrierefrei für die Bedürfnisse der hörsehbehinderten und taubblinden Menschen eingerichtet, z.B. Bewegungsbad, Sportraum, Kreativ-, Musik- und Snoozelraum. Es war ein herrlicher Frühlingstag - wir nahmen einen Imbiss ein Pilzsuppe, auch ein Kuchenbuffet mit selbstgebackenem Kuchen war aufgebaut.

 

Wir führten ein Blindenspiel durch, die Augen wurden mit einer Schwarzbinde verdeckt. Wir mussten dann verschiedene Düfte (Essen) bestimmen. Durch Austausche lernten wir viel Neues kennen.

 

Der Tag verging leider viel zu schnell.

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Kofo -Orientierung und Mobilität die besondere Problem- und Lebensituation von taubblinden und sehhörbehinderten Menschenin Erfurt

 

Am 09. Juni fanden die Begegnung und das Taubblinden - Treffen in Erfurt statt. Wir freuten uns über das große Interesse an diesem Kofo. Vier Hörende vom Wohn- und Therapiezentrum für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen in Leinefelde nahmen auch teil. Die Dolmetscherin Frau Dürrlich und Herr Schulz sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Die Referentin Frau Schmiedl sprach über das Thema "Orientierung und Mobilität". Fragen waren: Was kann man lernen? Wo beantragt man einen Langstock? Was gibt es für Hilfsmittel für Taubblinde und wo bekomme ich sie? Verhalten bei Schnee und Glatteis - Nutzung von Nordic- Walking- Stöcken! Wir stellten viele Fragen. Wo stellte ich den Antrag für eine Schulung in Orientierung und Mobilität?

 

Das größte Problem für Taubblinde ist die Isolation, Usher-Syndrom und Sehhörbehinderte - sie meiden oft die Kontakte mit anderen Menschen. Viele taubblinde und hörsehbehinderte Menschen sind von Geburt an gehörlos oder schwerhörig. Usher-Syndrom ist durch Gen-Defekte verursacht, durch Unfälle, Stoffwechselstörungen, Diabetes, Grauer - oder Grüner Star, Nachtblindheit.

 

Im Erwachsenenalter verlieren ca. drei bis fünf Prozent (Frage: der Gehörlosen??) ihr Sehvermögen.

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Auch Sehhörbehinderte mit Erkrankung (Makuladegeneration, Retinitis Pigmentosa, Nachtblindheit, Blendempfindlichkeit usw.) nutzen den weißen Langstock, um vor Hindernissen und Stufen geschützt zu sein. Taubblinde und sehbehinderte Menschen müssen lernen, mit dem Langstock umzugehen z.B. im Straßenverkehr, bei Spaziergängen, bei Einkaufen und Behördenwegen, sie müssen Treppen, Kanten und Hindernisse erkennen und bewältigen.

 

Bei Verkehrsampeln hilft ein Tonsignal mit Vibration. Der Taubblinde und Sehhörbehinderte kann den zusätzlichen Gebrauch optischer Sehhilfen (Monokular) oder elektronischer Hilfsmittel erlernen, um sich selbstständig und sicher im Alltag bewegen zu können. Wer zahlt die Schulung Orientierung und Mobilität? Der Kostenträger ist in der Regel die Krankenkasse. diese übernimmt die Kosten für den weißen Langstock und andere Hilfsmittel und für die Schulung in Orientierung und Mobilität (SGB V, § 33).

 

Man benötigt für die Beantragung bei der Krankenkasse eine augenärztliche Verordnung über den Blindenlangstock und die Schulung, auf der auch die Sehschärfe und das Gesichtsfeld notiert sind. Anschließend sollte man den Reha-Lehrer seiner Wahl kontaktieren, er übernimmt die Beantragung. Die Kontaktperson/Freunde/Familie müssen bereit sein, mit dem Taubblinden kommunizieren zu lernen und sie zu begleiten.

 

Wir bedankten uns bei Frau Schmiedl, den Dolmetschern und den Begleitern für den interessanten Vortrag.

 

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Taubblinden-Treffen eine schöne Begegnung in Erfurt

 

Unser diesjähriges Taubblinden-Treffen fand am 13. Juni in der schönen Stadt Erfurt im Seniorenchlub statt. Anwesend waren auch zwei Taubblinde mit Begleiterinnen aus Zwickau. Der Einladung folgten auch das Ehrenmitglied des Landesverbandes der Gehörlosen, Herr Müller, die Vorsitzende der Kreisorganisation des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Erfurt, Frau Maaß.

 

Frau Sieland begrüßte den Behindertenbeauftragten von Erfurt Herrn Wolfgang Zweigler. Er sprach über das bestehende und künftig umsetzbare Behindertenrecht für Taubblinde und Menschen mit Sehhörbehinderung.

 

Herr Zweigler berichtete über die Bemühungen der Sozialministerin des Thüringer Ministerums für Soziales, Familie und Gesundheit. Heike Taubert. Sie hat bereits am 24. Juni zu einem Fachforum eingeladen, wo es um die Novellierung des Thüringer Gleichstellungsgesetzes geht. Anwesend war dort auch eine Gruppe der kommunalen Behindertenbeauftragten. Es ist Aufgabe der Bundespolitik, den Begriff "Taubblindheit" (TBL) in das SGB IX aufzunehmen. Somit besteht ein allgemeiner Rechtsanspruch für Leistungen über die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft.

 

Diese umfassen z.B. Verkehrsprobleme wie Wege oder Straßen, Treppen (Bahnhöfe), Wandtafelschilder - Abfahrt und Ankunft in Großschrift, Schilder der Stadtbahn und Stadtbus (schlechte Sichtbarkeit der Farbe: Rot).

 

Für Blinde und sehbehinderte Menschen soll demnächst das erhöhte Blindengeld eingeführt werden. Für taubblinde Menschen gibt es dennoch viele offene Themen: Bereitstellung von Gebärdensprachdolmetschern, Bezahlung von Kommunikationshilfen, Begleitungshilfen, Anerkennung Merkzeichen TBL usw.

 

Es ist wichtig, dass Taubblinde nicht isoliert leben!

 

Zu Mittag aßen wir Thüringer Rostbratwurst, Kartoffelsalat, Nudelstadt, Gurken und Brötchen. Danach konnten wir viele Erfahrungen beim Erfahrungsaustausch sammeln.

Am Nachmittag gab es zusätzlich Kaffee und Kuchen. Unser Taubblinden-Treffen stärkt unseren Gemeinschaftsinn und gibt uns Mut, die Aufgaben weiterhin in Angriff zu nehmen.

 

Wir waren alle froh gelaunt und hatten ausreichend Gesprächsthemen. Wir bedankten uns für die Gespräche von Herrn Zweigler, der Kommunikationsunterstützung durch Herr Schulz, den Begleitern und Küchenhelfern. Wir freuen uns schon auf das nächste Taubblinden-Treffen im November in Erfurt.

 

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